flechtwerk 2011

Flickwerk • Im antiken Rom wurden Exkremente eingesammelt und den Bauern im Umland verkauft. In größeren Städten waren Kloaken üblich. Später waren es LumpensammlerInnen und HändlerInnen, die sich um das Einsammeln, Sortieren und Weiterleiten von Abfällen kümmerten. Wir im f l e c h t w e r k Chur sammeln alte Stoffe und verweben sie zu den sogenannten Flickenteppichen…

 

Lampe • und wir im f l e c h t w e r k entwerfen Produkte, z. B. Lampen. Aus- gangspunkt der Idee der Lampe ist das Experimentieren mit einfachen Web- und Flechttechniken aus naturbelassenem Leinen. Der Flachs über Asien in ganz Europa verbreitet gehört zu einer der ältesten zu Stoffen verarbeiteten Pflanzen- faser und eignet sich durch seine schmutz- abstossende und fuselfreie Eigenschaft in idealer Weise zur Herstellung nicht nur von Tuniken und Leinwänden, sondern ebenso für die Gewebe unserer Lampen.

Die Musterung im Gewebe erzielen wir durch das Zusammenspiel von handge- sponnener Faser, Flecht- und Webtechnik.

 

Flickenteppich • Neben der Entwicklung und Herstellung von Lampen produzieren wir in unserer Manufaktur Teppiche aus Stoffstreifen bzw. Flicken. Das Wort Flicken kommt von Flecken und hängt mit den Farbflecken, die farbige Flicken verursachen können, zusammen. Die Farbigkeit unserer Teppiche sowie die Eigenheit des Materials sind dementsprechend zufällig, d. h. ein Flickwerk. Indem wir aber auf der Grundlage unseres Sammelgutes Materialproben und Farbkarten erstellen, verbinden wir Zufall mit Gestaltung.

Mit der Repsbindung, mit der wir dem traditionellen Flickenteppich einen neuen Ausdruck verleihen, verstärken wir den Fleckeffekt zusätzlich.

Mit dem Wissen über Handwebtechniken und über Materialien arbeiten Menschen mit und ohne Behinderung gemeinsam an der Entwicklung und Herstellung unterschiedlicher Produkte. Neben der Verwertung alter Textilien verwenden wir für unsere Produkte hochwertige Naturfasern wie Leinen, Hanf und Wolle, die nach Möglichkeit aus der Umgebung und aus ökologischer Produktion stammen.

Jeder Arbeitsschritt ist Teil eines Gestaltungsprozesses und von daher gleichwertiger Teil eines Ganzen.

Alle unsere Produkte sind selbst entworfen und in unserer Manufaktur von Hand hergestellt. Jedes Produkt einer Kollektion variiert durch das Zusammenspiel von handwerklicher Ausführung, Handwebtechnik und Material. Die Produktion unserer Kollektion wird durch Lizenzen vergeben. In unserer Manufaktur stellen wir hauptsächlich Unikate her.

Die im f l e c h t w e r k hergestellten Produkte sind einfach, verspielt und zweckmässig.

 

Öffentlicher Webstuhl • Ein öffentlicher Arbeitsplatz an einem Webstuhl lädt Interessierte ein, unter Anleitung eigene Textilien zu weben. Unsere Idee der Netzwerkschaffung wird damit auf praktische Weise umgesetzt.

 

Die Agora war im antiken Griechenland der zentrale Fest-, Versammlungs- und Marktplatz einer Stadt. Als Ort der Volks- und Gerichtsversammlungen kam ihr eine zentrale Rolle für das Zusammenleben in einer Gemeinschaft zu.

 

Von Versammlungen von Menschen • Als Versammlungsstätte ist es uns wichtig, über das spezifische Gebiet hinaus zu denken, das heisst das Recht mit anderen Gebieten zu verknüpfen.

Ausgehend von persönlichen Erfahrungen findet im f l e c h t w e r k ein Informationsaustausch statt. Die Stärke sehen wir dabei in gemeinsamen Gedankenexperimenten.

 

Wir entwerfen keine Versammlungsstätte, sondern wir lassen sie entstehen.

 

Wir bieten für Interessierte Kurse, Seminare und Beratungen an.

 

Die Kurse und Seminare beinhalten die Themen:

Recht im Alltag für Menschen mit Lernschwierigkeiten: Arbeit, Wohnen, Recht, Teilhabe usw.

 

(Dieses Projekt konnte u.a. aus finanziellen Gründen nicht umgesetzt werden.)